FAQ

Was versteht man eigentlich unter „Flipped Classroom“ – und warum sollte man sich dieses bewährte Konzept zu Eigen machen?

Hier will ich Ihnen die typischen Fragen beantworten.

Was bedeutet „Flipped Classroom“ genau?

Der Input eines Moduls / Fachs wird nicht mehr live vorgetragen, sondern vorproduziert „on demand“ bereitgestellt.

Beim nächsten Meeting wird der Input vertieft und zur Anwendung gebracht.

Dazu helfen die Besprechung von Verständnisfragen und vor allem die Durcharbeitung von Input-gebundenen Aufgabenblättern.

Lesen Sie auch die Übersicht zur Didaktik bei e-teaching.org!

Wer müsste mir die Erlaubnis geben, so zu arbeiten?

Als Lehrer*in an einer Schule, die ja in der Regel Stoffvorgaben realisieren muss, würden Sie über Ihr Vorhaben „Flipped Learning“ sowohl mit der Schulleitung als auch mit Ihren Fachkollegen eine Verständigung suchen.

Hochschuldozenten können aufgrund der grundgesetzlichen Wissenschaftfreiheit ohne jegliche Rücksprache „Inverted Classroom“ einsetzen, sofern sie ihnen sinnvoll und verantwortbar erscheint.

Wenn Sie als freier* Dozent*in außerhalb von Hochschulen diese Didaktik einsetzen wollen, sollten Sie das mit Ihrem Auftraggeber abstimmen. Sobald er das Prinzip verstanden hat, wird er voraussichtlich davon begeistert sein.

Was unterscheidet „Inverted Classroom“ von „Flipped Classroom“?

Beide Begriffe sind synonym für diese Didaktik, die man im Deutschen inzwischen auch als „Umgedrehten Unterricht“ bezeichnet.

Das Unterrichten an Schulen und Hochschulen unterscheidet sich jedoch so: An Schulen ist er detailliert vorgegeben bis hin zum zu verwendenden Lehrbuch – an Hochschulen gilt die grundgesetzliche Freiheit der Lehre, daher gibt es dort nur Lernziel-Vorgaben.

Wohl wegen dieser Unterscheidung spricht man in Deutschland bei Schulen von „Flipped Classroom“ und bei Hochschulen von „Inverted Classroom“.

In der freien Aus- und Weiterbildung finden sich beide Begriffe wieder.

Ist diese Didaktik wirklich akzeptiert?

Ja, weltweit. Und renommierte Lehrpreise gehen auch in Deutschland zunehmend an Lehrende, die diese didaktische Methode einsetzen.

Ist „Flipped Classroom“ eine E-Learning-Variante?

Streng genommen geht es hierbei gar nicht um E-Learning, welches sonst eher unsystematisch zu Belebung bestimmter Vortragsphasen zum Einsatz kommt.

Denn letztlich könnten Sie auch Ihr bisheriges Skript austeilen und darauf hinweisen, dass bei den künftigen Präsenztagen die Inhalte des Skripts vertieft und zur Anwendung weiterentwickelt, nicht jedoch wiederholt werden.

Wie schwierig ist es, diese Didaktik umzusetzen?

Wie immer: anfangs wirkt es schwierig, aber sobald gut instruiert und eingeübt, werden Sie und die Lernenden damit sehr zufrieden sein und gute Umsetzungen realisieren können.

Seien Sie bitte nicht überrascht, wenn in Übergangszeiten auf die neue Didaktik zunächst auch Irritationen und Widerstand auf Seiten der Lernenden erkennbar werden. 

Muss ich dafür in eigene Technik-Ausstattung investieren?

Ja, ein bisschen Investment ist notwendig, denn es handelt sich bei guten Input-Videos genau nicht um echte Hörsaal-Mitschnitte, sondern um spezielle Produktionen, bei denen ein*e Dozent*in  vor der Kamera Lösungen erläutert.

Mit gut €200 für Software und USB-Headset ist man aber schon richtig gut ausgestattet!

Außerdem benötigen Sie Zeit für die Planungs- und Produktionsprozesse. Damit Sie sich dabei nicht verlaufen, können Sie hier mit der Masterclass und zahlreichenden ergänzenden, stets aktualisierten Infos zeitnah zum Ziel gelangen.

Was haben die Lernenden davon?

An Hochschulen erreichen die Studierenden problemlos die oberen Stufen der Bloom’schen Taxonomie, was bei herkömmlichen Vorlesungen erfahrungsgemäß nicht der Fall ist.

Zahlreiche Studien haben in den letzten Jahren gezeigt, dass die Lernenden mi dieser Didaktik zu deutlich besseren Lernergebnissen und somit auch zu deutlich besseren Benotungen kommen.

Dozent*innen können also deutlich höhere Kompetenzniveaus bei ihren Studierenden generieren.